In der analogen Welt gibt es das Negativ oder das Dia. Sie sind entstanden im Moment der Belichtung. Eine Manipulation an diesem materiell vorliegenden Stück Film ist nachweisbar. Normalerweise mit einem Mikroskop mit geringer bis mittlerer Vergrößerung. Der Nachweis, daß ein Dia oder ein Negativ ein Duplikat ist, ist in aller Regel mit einem einfachen Mikroskop klar zu führen - außerdem ist die Herstellung eines wirklich guten Duplikates schon sehr schwierig. Die analoge Aufnahme  ist per se fälschungssicherer als die digitale.
 
    
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Auch die Lagerfähigkeit und Auswertbarkeit spricht klar für die analogen Systeme. Es ist heute kein Problem ein über 100 Jahre altes Glasplattennegativ anzusehen, zu vergrößern und auszuwerten.
Nicht ohne Grund werden von fast allen Staaten Dokumente mit hoher national- oder kulturhistorischer Bedeutung auf Film kopiert und unter bestimmten Umgebungsbedingungen sicher gelagert. Die dort verwendetetn Filme haben eine Lebensdauer von über 500 Jahren.

In Millionen von Wohnzimmerschränken ruhen Milliarden von Fotos, Negativen, Dias, die man jederzeit ansehen, auswerten kann. Seit massenhafter Verbreitung von digitalen Aufnahmesystemen nimmt die Zahl der nach 15 Jahren noch verfügbaren, verwertbaren Bilder stetig ab. Dies liegt zum einen an der Flüchtigkeit der Speichermedien (eine selbstgebrannte CD oder DVD hat in der Regel eine Lebensdauer von weniger als 15 Jahren), zum andern aber auch am technischen Fortschritt: Viele Bilddateien werden auf den alten Handys, den alten Rechnern und alten Sicherungsfestplatten vergessen, wenn man sich ein neues Smartphone oder einen neuen Computer kauft.
Bisher sind noch alle digitalen Bildformate von den großen Bildbearbeitungsprogrammen lesbar, wenn auch manchmal nur mit Tricks und unter Umgehung einiger Sicherheitssysteme. Der Weg weg von hundertprozentiger Abwärtskompatibilität hat bereits begonnen. Neue Betriebssystem- und Programmversion sind nicht mehr hundertprozentig abwärtskompatibel. Alte Datenträger kann man mittlerweile schon oft nicht mehr lesen, weil die Lesegeräte fehlen. Erinnern Sie sich noch an Disketten,"floppy disks"? Es gab sie einmal in 8", 5,25" und 3,5". Heute findet man in historischen Geräten manchmal noch die kleine 3,5" Version. Die größern können noch ein paar EDV-Freaks oder Universitätsinstitute abspielen. Freunde der Videographie haben schon seit Jahren das Problem, daß sich nicht nur die Magnetbänder aus den 70ern, 80ern und mittlerweile auch die aus den 90er Jahren auflösen, sondern daß es auch für die damaligen Videorekorder keine Ersatzteile mehr gibt. Datenverlust an Bild- und Videodaten ist für digital aufgezeichnete Bilder mittlerweile Realität.
             
Daß ein derart primitives Gerät wie ein Diaprojektor einmal nicht mehr reparierbar sein sollte, kann sich wohl niemand vorstellen, der einmal einen alten Handwechsler von Leitz wie den Prado Universal oder einen moderneren Götschmann G67 gesehen hat. Diese Geräte kann jeder Feinmechaniker reparieren, die Ersatzteile werden im Zweifelsfall aus dem vollen Material neu gefräst. Und selbst ohne Projektor ist ein Dia oder Negativ immer mit einer Lupe vor einem hellen Hintergrund betrachtbar und auswertbar. Für die weitere Verarbeitung des Bildes ist es dann kein Problem ein solches haltbares Dia oder Negativ mit den jeweils aktuellen Methoden zu digitalisieren. Ist die Qualität des Scanners oder der digitalen Reprokamera auf der Höhe der Zeit, wird das Ergebnis dem einer digitalen Aufnahme entsprechender Auflösung nicht nachstehen.
    
   
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Die Umsetzung der analog aufgezeichneten Bilder in die digitale Welt ist eine Herausfordung, der sich heute leider kein Gerätehersteller mehr direkt stellt.
  
Ich verwende einen Hasselblad Flextigt X1 Scanner zur Umsetzung meiner analogen Aufnahmen in die digitale Welt. Der Scanner ist das letzte produzierte Modell. Mehr zu dem Scanner, der Scantechnik und den Scanpreisen finden Sie bei www.drumscan.de oder hier im  Blog.
Der Scanner arbeitet mit 3 CCD-Zeilen die eine Bildbreite von bis zu 8.000 Bildpunkten in RGB liefern. Keine Interpolation, keine Bayer Matrix, sondern echte abgetatste Bildpunkte.
              
Meine analogen Rollfilmdias oder -negative haben eine Bildfläche von bis zu 57 x 225 mm (Format 6x24 cm). Mit einer Auflösung von 3200 bis 3500 spi gescant ergibt das als verwertbares Bild 7.500 x 30.000 Bildpunkten. Das sind in den beliebten Megapixeln ausgedrückt 225 Megapixel, die Bilddatei ist etwas über 1,4 GB groß. Selbst eine Aufnahme im klassischen Rollei- oder Hasselbladformat 6x6 hat dabei schon 56 Megapixel und erzeugt einen Tonwertreichtum von dem viele billige Digitalkameras noch immer nur träumen können...

  
   
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Die Hersteller professioneller Scanner haben zwar  mittlerweile alle aufgegeben, doch der Markt für gute Gebrauchtgeräte hat noch auf viele Jahre einiges zu bieten und viele dieser alten Profigeräte sind - eine gewisse fachmännische Pflege vorausgesetzt - ausgesprochen stabil gebaut.

Der Filmmarkt, der einige Jahre besorgniserregend geschrumpft war, hat sich auf erstaunlich hohem Niveau stabilisiert.

Kleine Firmen haben sich mit Nischenproduktem auf dem Zubehörmarkt für analoge photographie und Bildbearbeitung etabliert.
 
Film lebt und wird noch lange Zeit leben!